Montag, 30. Mai 2016

Blood residue from ancient stone Tools, a dark brown patina

     Blutspuren aus der Steinzeit, eine dunkelbraune Patina   an   Steinzeitwerkzeugen
          
                      
                  Blood residue from ancient stone Tools, a dark brown patina
      
              
          Comparison of 5 paleolitic  stone tools  from  USA / England                                Germany and Switzerland

                                               Autor:   Alphons Jeger,  Switzerland
                                         
                                               alphojege@gmail.com


In USA  und England sowie in Deutschland wurden Steinzeit Tools gefunden
mit einer typisch dunkelbraunen Patina, diese drei Funde werden dem Fund J3 aus dem Schweiz gegenüber gestellt und in diesem Artikel hier, bildlich als Vergleich wiedergegeben und interpretiert.

Die dunkelbraune Patina des Schweizer-Tools Nr. J3, wurde mittels XRF  (Röntgenfluoreszenz) analysiert.
In der Patina wurde ein 10% höherer Eisenanteil gemessen verglichen mit der hellen Stelle des Tools. Dieser erhöhte Eisengehalt und die Farbe der Patina lassen den Rückschluss zu, dass es sich um Eisen handelt, das heisst um mögliche Rückstände von Blut-Hämatoglobin.
Mittels experimenteller Archäologie könnte die Entstehung dieser braunen, durch Blut verursachten Patina bestätigt werden.
( http://www.exar.org/?lang=de )

Der Autor von -- http://www.archaeology.org/news/2274-140701-south-carolina-tools-blood -- kommt zum gleichen Schluss bei der Untersuchung von braun patinierten, steinzeitlichen Pfeilspitzen in den USA.


Fundstück    J3      (   Fundstelle Schweizer Jura   630 müM)  Gemeinde Fehren
bis dato habe ich 14 Fundstücke auf  100m2 gefunden   (2015/2016)
Beschreibung des Tools
Schlagstein / Artefakt /  Chopper / Chopping Tool / Proto-Faustkeil


Silex-Stein  mit der typisch tropfenförmigen Bearbeitung, der Silex weist stellenweise eine dunkelbraune Patina auf.                                   (siehe Markierung auf den Fotos ) 
6cm breit und 10cm hoch   /  Gewicht 364 Gramm

                         



                        






                       Oberflächen Untersuchung mittels Röntgenfluoreszenz   ( XRF )


Auszug aus dem XRF   Gutachten:
Gutachten:  XRF  Untersuchung  eines Proto-Faustkeils   (  Jehle  Umweltlaboratorium / Dr. Roy Trittschack )

Untersuchungsergebnisse der XRF-Messungen

Im Rahmen der durchgeführten Untersuchungen an der Probe J3 konnte auf der dunklen, braunschwarzen Fläche (J3.1) gegenüber der hellen Bruchfläche (J3.2) erhöhte Gehalte von Eisen, Vanadium und Kupfer nachgewiesen werden.


Tab. 1           Vergleich der FE-Gehalte der untersuchten Proben


Probe
Fe-Gehalt
mg/kg
Rel. Vergleich
%
J3.1             Faustkeil, helle Bruchflächen
8291
100
J3.2             Faustkeil, dunkle Stellen mit Patina
9086
109.6


Die dunkelbraune Patina befinden sich jeweils im Griffbereich der Stein-Tools wie der Autor unten beschreibt, eine Feststellung die sich genau deckt mit meinem Fundstück!

Dito habe ich das auch bei anderen Stein-Tools festgestellt!

siehe auch Bild Vergleichsstück2  in diesem Beitrag

http://www.stoneagetools.co.uk/palaeolithic-tools.htm#12








Vergleichsstück  1


Dipl. Ing. Hans Grams 

aus Mönchengladbach,   Dissertation 2013



Originalauszug aus der Dissertation:


1.0.2.1 Sudation   Der Begriff kommt vom lateinischen Verb sudare (schwitzen) und ist im Englischen so noch in Gebrauch. Der im  Bild 3 dargestellte Stößel ist  ein Feuersteingeröll vom Typ „Maas-Ei“. Betastet man ihn und legt man in der am besten geeigneten Position, an der sich sozusagen als „Gebrauchsanweisung“ ein kleines Loch befindet, die Finger (Zeigefinger, Ringfinger  und Mittelfinger der rechten Hand) an den Stein, so berührt man diesen  in den Zonen, welche durch die leicht rötliche Tönung gekennzeichnet sind. Der Autor geht davon aus, dass die rötlichen Zonen sich unter Mitwirkung  von menschlichem Schweiß  gebildet haben. Es ist denkbar, dass der Stößel beim Herstellen der Steinzeitfarbe Ocker verwendet wurde, der vor allem das wasserhaltige Eisenoxid Goethit (Fe2O3.H2O) enthält. Durch den Staub, welcher dabei anfiel und sich mit dem Schweiß des Menschen vermengte, könnte Eisenoxyd auf den Feuerstein übertragen worden sein. Hier müsste natürlich die Arbeit eines Chemikers, Petrologen oder Mineralogen ansetzen.



Vergleichsstück 2
Dunkelbraune Patina an der Grifffläche des Tools der  typische Hinweis auf Blutspuren
(zu diesem Bild konnte keine Interpretation punkto dunkelbraunen Patina gefunden werden)
Es kann aber angenommen werden, dass auch diese Verfärbung durch die Handhabung im Zusammenhang mit Blut entstanden ist.
http://www.stoneagetools.co.uk/palaeolithic-tools.htm#12

Palaeolithic large crude flint ovate. 202 mm x 104 mm.
Found at Warsash, Hampshire. Age possibly more than 100,000 years.
Palaeolithic large crude flint ovate. 202 mm x 104 mm.
Found at Warsash, Hampshire. Age possibly more than 100,000 years









Vergleichsstück   3



             http://www.archaeology.org/news/2274-140701-south-carolina-tools-blood

        Blood Residue From Ancient Tools Tested  Tuesday, July 01, 2014


An den Spitzen ist  die für Blut typische dunkelbaraune Patina erkennbar.

Blutnachweis mittels Antiserum siehe Auszug aus Publikation.

A publication of the Archaeological Institute of America


07:14 - 3. Juli 2014 · Details

COLUMBIA, SOUTH CAROLINA—Ancient tools collected by Christopher Moore and his colleagues at the Savannah River Archaeological Research Program at the University of South Carolina are being tested for traces of animal blood at the University of Calgary. “It appears that when hunter-gatherers made a tool by flaking, it produced numerous microfractures in the rock. Those microfractures apparently absorb blood protein or blood residue during any kind of butchery or cutting or scraping activity. The cracks in the rocks are like tiny caves that protect the residue from the elements, and it is preserved,” Moore told The Aiken Standard. The samples can then be analyzed using antisera, but the exact species of animal can’t be identified. Tools from the Paleo-Indian period revealed traces of deer, rabbit, cat, and bison, but not mammoths or mastodons. “It would have been really cool to have seen that, so I was a little disappointed. But it’s also interesting that it wasn’t there,” Moore said. Tools from the Early Archaic period yielded similar results, with the addition of doglike mammals. DNA analysis and the study of more tools could produce additional information. 


Vergleichsstück 4  

                                               Faustkeil mit dunkler Patina
                            zu diesem Tool konnte keine näheren Angaben gefunden werden

Link zum Foto:
httpwww.ebay.deitmPleistozan-Loffelschaber-des-Iberomaurusien-Epipalaolithikum-Laayoume-42201702449717_trksid=p2047675.c100011.m1850&_trkparms=aid%3D222007%26algo%3DSIC.MBE%26ao%3D1%26asc%3D39832%26meid%3D33b9c92d24ec43d4832



Zusammenfassung:    Es kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die dunkelbraune Patina an Steinzeit-Werkzeugen von Blutspuren verursacht wurden, bedingt durch das Handling.
Der Fundort in der Gemeinde Fehren wurde von eiszeitlichen Errosionen verschont über mehrere  dürfte mehrere hunderttausend Jahre.
Ganz in der Nähe wurde sogennanter Terrarossa-Boden entdeckt, die Terra Rossa am Leenenchöpfli ca. 1 km Luftlinie vom Fundort der verschiedenen Steinzeittools, gehört  zu den ältesten Böden der Schweiz. Sein Ursprung reicht zurück ins Zeitalter des Eozäns. Eine Tatsache die den noch vorhandenen Freilandplatz  aus dem Paläolitikum in Fehren stützt.



Summary : It can be assumed with a high probability bordering on certainty that the dark brown patina to Stone Age tools caused from blood , due to the handling


Literatur:

Gutachten:  XRF  Untersuchung  eines Proto-Faustkeils   (  Jehle  Umweltlaboratorium / Dr. Roy Trittschack )

http://www.stoneagetools.co.uk/palaeolithic-tools.htm#12

https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/boden/dossiers/magazin2019-4-unbekannter-boden.html

http://www.archaeology.org/news/2274-140701-south-carolina-tools-blood
 http://ruf-aus-der-altsteinzeit-stiftung.de/Dissertation/Dissertation.pdf 
http://www.aikenstandard.com/article/20140628/AIK0101/140629429
http://www.h-age.net/hinter-den-kulissen/lexikon-der-fachbegriffe/1010-acheuleen.html
http://arbannig.blogspot.ch/2011_10_16_archive.html
http://www.archaeologie-schweiz.ch/Altsteinzeit.308.0.html
http://www.steinzeitwissen.de/altpalaolithikum
http://www.vml.de/d/inhalt.php?ISBN=978-3-921618-31-8&print=1
http://www.steinzeitwissen.de/patina
http://www.archaeologie-online.de/links/
http://www.archaeologie-online.de/digger/
http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Geraete.htm
http://www.preart.de/39994/home.html
http://altsteinzeit-hessen.de/
http://www.stoneagetools.co.uk/palaeolithic-tools.htm
https://ipna.unibas.ch/urgesch/urgesch.htm
http://www.aggsbach.de/2010/10/chopping-tool-from-the-pointe-aux-oies-site/
http://www.museum-bl-freunde.ch/index.php?id=76
http://www.archaeology.org/news/2274-140701-south-carolina-tools-blood
https://core.ac.uk/download/files/435/12009942.pdf
http://www.lifewaysofcanada.com/html/blood-residue.php
http://www.academia.edu/12602897/An_Exploration_of_Use-wear_Analysis_on_Acheulean_Large_Cutting_Tools_The_Cave_of_Hearths_Bed_3_Assemblage
https://books.google.ch/books?id=ystMAgAAQBAJ&pg=PA390&lpg=PA390&dq=Cleaver+Blood+Residue+From+Ancient+Tools&source=bl&ots=Os0MUvMIZU&sig=8wilSEfWOau5TcSvlvHNTk1N1u4&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi5uM_z5eDMAhWCBBoKHSifDVYQ6AEIJTAB#v=onepage&q=Cleaver%20Blood%20Residue%20From%20Ancient%20Tools&f=false

https://books.google.ch/books?id=UYb7yYHLFZIC&pg=PA345&lpg=PA345&dq=Cleaver+Blood+Residue+From+Ancient+Tools&source=bl&ots=8mGV92JDbp&sig=CWled3B2tWlM_zzKzybSoQcsvqc&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi5uM_z5eDMAhWCBBoKHSifDVYQ6AEISTAF#v=onepage&q=Cleaver%20Blood%20Residue%20From%20Ancient%20Tools&f=false
http://news.nationalgeographic.com/news/2012/05/120502-oldest-blood-otzi-iceman-mummy-oetzi-zink-science/
http://www.sahumanities.org/ojs/index.php/SAH/article/viewFile/242/201
http://www.h-age.net/hinter-den-kulissen/lexikon-der-fachbegriffe/1010-acheuleen.html
http://arbannig.blogspot.ch/2011_10_16_archive.html
http://www.archaeologie-schweiz.ch/Altsteinzeit.308.0.html
http://www.steinzeitwissen.de/altpalaolithikum
http://www.vml.de/d/inhalt.php?ISBN=978-3-921618-31-8&print=1
http://www.steinzeitwissen.de/patina
http://www.archaeologie-online.de/links/
http://www.archaeologie-online.de/digger/
http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Geraete.htm
http://www.preart.de/39994/home.html
http://altsteinzeit-hessen.de/
http://www.stoneagetools.co.uk/palaeolithic-tools.htm
https://ipna.unibas.ch/urgesch/urgesch.htm
http://www.aggsbach.de/2010/10/chopping-tool-from-the-pointe-aux-oies-site/
http://www.museum-bl-freunde.ch/index.php?id=76
http://www.archaeology.org/news/2274-140701-south-carolina-tools-blood
https://core.ac.uk/download/files/435/12009942.pdf

Diesem Schlussgedanken kann sich der Autor des obigen Blogges kommentarlos anschliessen:

Schlussgedanke   ( Auszug aus der Disseration 2013) 

„HOMO-GENE“ ARGUMENTE FÜR DIE AUTHENTIZITÄT VON DREI STEINZEITLICHEN FUNDPLÄTZEN ZWISCHEN RUR, MAAS UND RHEIN

Am Beispiel Immendorf und Schweighausen wird wieder einmal deutlich gezeigt und bestätigt, dass es vor allem Laien sind, die unsere ältesten Kulturgüter entdecken und sichern, aber bei den Funden aus mangelnder Fachkompetenz bei den zuständigen Stellen leider wenig Unterstützung, falsche Bewertung oder keine Beachtung erfahren. Diese Feststellung wird auch in anderen Bundesländern gemacht und so ist es kaum verwunderlich, dass die altpaläolithische Forschung stagniert, obwohl die Funde zahlreicher Sammler genügend Ansatzpunkte geben würden, denn Kenntnisstand über die Anwesenheit der ersten Menschen und ihrer Kultur in Mitteleuropa wesentlich zu erweitern.
gez. Emil Hoffmann
Lampertheim, den 14. Januar 2015